Die Muskulatur als primäre Ursache von Schmerzen und Funktionsstörungen ist lange Zeit unterschätzt und verkannt worden.
Beschwerden am Bewegungsapparat haben als Ursache oft Störungen in der Muskulatur im Sinne von Myofaszialen Triggerpunkten. Triggerpunkte können sowohl für akute als auch für chronische Schmerzzustände verantwortlich sein.
Auch wenn solche Beschwerden schon seit vielen Jahren bestehen, ist eine Behandlung und Heilung trotzdem möglich.
Akute Überlastungen (z.B. im Sport) oder chronische Überlastungen (z.B. tägliche Arbeit am Computer) können zur Entstehung von Myofaszialen Triggerpunkten und entsprechenden Schmerzsyndromen führen.
Eine weitere und sehr wichtige Ursache für eine muskuläre Überlastung ist eine mangelnde Stabilisierungsfähigkeit der gelenks- oder wirbelsäulennahen stabilisierenden Muskulatur (s. Muscle Balance). Daraus können Triggerpunkte und/oder Gelenksdysfunktionen («Blockierungen») resultieren.
Ständige Überforderung (Beruf, Alltag) und chronischer Stress können einerseits die Entstehung von Myofaszialen Triggerpunkten begünstigen und sind andererseits oft der Grund, dass Beschwerden trotz Behandlung nicht nachhaltig bessern.
können zu sekundären Myofaszialen Schmerzsyndromen führen. Die Erkennung und Behandlung der Grundursache ist für den Behandlungserfolg wichtig.
Myofasziale Triggerpunkte sind deutlich schmerzhafte Stellen in der Muskulatur. Auf Druck können die der Patient:in bekannten Beschwerden ausgelöst werden (to trigger = auslösen). Diese können entweder lokal sein oder ausstrahlen. Man nennt dies den sogenannten Referred Pain (ausstrahlenden Schmerz).
Der patho-physiologische Hintergrund von Triggerpunkten ist recht gut erforscht. Es handelt sich um zusammengezogene, mikroskopisch kleine Muskelbezirke: diese sogenannten Rigor-Komplexe (ähnlich wie Totenstarre) können sich nicht mehr lösen. Dadurch ist der Muskel nicht mehr voll funktionsfähig.
Zusätzlich drücken Hartspannstränge auf die Blutgefässe, was zu einer Sauerstoff- und Energie¬Unterversorgung in diesen Bezirken führt. Damit sich die „Kontrakturen“ wieder lösen könnten, wäre der sogenannte Energieträger ATP notwendig, welcher jedoch aufgrund des obigen Mechanismus nicht geliefert werden kann. So entsteht ein Circulus vitiosus (Teufelskreis), den es zu durchbrechen gilt.
Die Triggerpunkt-Therapie IMTT ist ein systematisches Sieben-Stufen-Behandlungskonzept: Vier manuelle Techniken zur Behandlung der Triggerpunkte und zum Lösen des Bindegewebes werden ergänzt durch Massnahmen, welche die Muskulatur dehnen, entspannen und schlussendlich auch kräftigen. Hinzu kommt das Dry Needling, welches mit Akupunkturnadeln durchgeführt wird. Dieses ist sehr effektiv und bringt vor allem bei tiefliegender und manuell nicht optimal zugänglicher Muskulatur viele Vorteile.